Stadtdelegiertenkonferenz endete mit interessanter Podiumsdiskussion

Im Anschluss der letzten Stadtdelegiertenkonferenz des GEW Stadtverbandes Halle diskutierten die Delegierten im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit den BildungsexpertInnen Eva Gerth, Vorsitzende der GEW Sachsen-Anhalt, Torsten Klieme, Direktor des Landesschulamtes Sachsen-Anhalt und Thomas Lippmann, Linkspartei, Vorsitzender des Bildungsausschusses im Landtag über das Thema

„Bildung und Erziehung personell absichern – wie ist das zu schaffen?“

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Von links nach rechts: Torsten Klieme, Eva Gerth, Alexander Pistorius (Moderator), Thomas Lippman

Die Gäste nahmen dabei unter anderem Stellung zu Themen

Gewinnung von LehramtsstudentInnen, Qualifizierung für „Seiteneinsteiger“, realistische Bedarfsermittlung, Einstellung von Pädagogischen MitarbeiterInnen und Weiterbeschäftigung von Sprachlehrkräften.

Naturgemäß gab es bei den Gästen unterschiedliche Ansätze, wie der Mangel an Lehrkräften und PM’s behoben werden kann, einig waren sich aber alle, dass es geschehen muss.

Dafür sei jedoch eine langfristige Bedarfsplanung inklusive der Bereitstellung der finanziellen Mittel nötig.

Eva Gerth und Thomas Lippmann betonten, dass bisher lediglich an „Stellschrauben“ wie einer verminderten Stundenzuweisung oder der Idee, die Unterrichtsverpflichtung für die KollegInnen zu erhöhen, gedreht wurde.

Ersteres ginge auf Kosten der Qualität der Ausbildung, mit der zweiten Idee ist bereits das Land Niedersachsen vor dem Oberverwaltungsgericht Lüneburg gescheitert. Dort wurde festgestellt, dass die KollegInnen mit der aktuellen Unterrichtsverpflichtung voll ausgelastet sind und die sonstigen dienstlichen abgenommen in keiner Weise reduziert wurden.

Aktenzeichen: 5KN203/14, OVG Lüneburg

Bezüglich der  Weiterbeschäftigung der Sprachlehrkräfte in vollen Umfang waren sich alle Gäste einig – ohne Wenn und Aber.

Werden die Sprachlehrkräfte nicht weiter beschäftigt, hätte das weitreichende Konsequenzen für eine erfolgreiche Integration der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund sowie für die Unterrichtsversorgung an den betroffenen Schulen.

Diese läge jetzt schon im Durchschnitt  unter 100% – die Regierungskoalition selbst hält schon 102% für notwendig.

Alle Gäste forderten die Verantwortlichen im Bildungs- und Finanzministerium auf, die notwendigen Ressourcen für die Weiterbeschäftigung der Sprachlehrkräfte bereit zu stellen.

Ihr Wort in wessen Ohr auch immer.

Wir danken den Delegierten und den Podiumsgästen für den spannenden und interessanten Abend.

Malte Gerken

Vorsitzender

 

Kategorie: Allgemein
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